Südtiroler Bienen

Blütennektar und Pollen werden eingesammelt

Jeder Bienenstock beherbergt durchschnittlich 30.000 bis 40.000 Bienen. Der Honig wird von den Arbeiterinnen erzeugt, die den größten Teil des Volkes ausmachen. Diese legen täglich große Distanzen zurück, um etliche Blüten anzufliegen. Dort angekommen nehmen sie den Nektar auf und speichern ihn in einer Art Kropf, der sich direkt beim Magen befindet. Diesen Kropf nennt man in der Wissenschaft auch “Honigblase”. In der Honigblase verwandeln ihn die Bienen durch Enzyme in ein Gemisch aus Trauben- und Fruchtzucker. Dieser Prozess ist ein wichtiger Schritt hin zur Reifung des Honigs und legt hier bereits den Grundstein für das Endprodukt

Der halbreife Honig

Der halbreife Honig wird zunächst in kleinen Tröpfchen oder als dünner Film an den Zellwänden oder am Zellenboden abgelagert. Entscheidend ist bei der Wahl die Temperatur. Die Bienen wählen vor allem Zellen im Brutnestbereich, weil hier optimale Temperaturen vorherrschen. Im trockenen, warmen Luftstrom verdunstet das überschüssige Wasser aus dem halbreifen Honig. Solange bis ein Wassergehalt von 20 % und weniger erreicht ist. Studien haben gezeigt, dass vor allem mangelnde Ventilation im Bienenstock den Reifeprozess des Honigs verzögern kann. Im Verlaufe dieses Prozesses unterliegt der Honig natürlich auch weiterhin chemischen Veränderungen. Das ist beispielsweise auf die nachhaltige Fermentwirkung der Bienensekrete zurückzuführen.

“Honigblase” wird im Bienenstock entleert

Die Bienen kommen mit gefülltem “Honigmagen” im Bienenstock an. Alles, was sie gesammelt und mit Enzymen versetzt haben, würgen sie hervor. Die Stockbienen stehen schon bereit, um das Sammelgut in ihre Honigblase aufzunehmen. Die Stockbienen geben das Sammelgut auch untereinander weiter. Hier können sogar teilweise Drohnen miteinbezogen werden. Es entsteht eine sogenannte Futterkette. Die Anzahl der beteiligten Bienen und die Geschwindigkeit der Weitergabe beeinflusst den Fermentgehalt des Honigs. Honig aus Massentrachten wird schneller in den Waben eingelagert, ist daher fermentschwächer und nicht so nährstoffreich wie naturbelassener Honig von entspannten Bienenvölkern.

Die Umlagerung

Wenn der Honig endlich reif ist, wird er von den Bienen erneut in andere Zellen umgelagert. Die neuen Zellen werden komplett aufgefüllt und mit einem fast vollständig luft- und wasserundurchlässigen Wachsdeckel verschlossen, um eine nachträgliche Wasseraufnahme zu verhindern. Das verwendete frische Wachs stammt hauptsächlich von den Wachsdrüsen der Jungbienen. Es ist überwiegend von blaßgelber bis weißer Farbe. Die Zelldeckel aus Wachs sind meist leicht nach außen gewölbt. Manchmal wird auch Altwachs hierfür verwendet, was, ähnlich dem Wachs einer Brutwabe, gelblich bis bräunlich in der Farbe ist. Für Laien sind diese Ausnahmen kaum von eigentlichen Brutwaben zu unterscheiden. Verdeckelter Honig gilt beim Imker als reif und kann daher geschleudert werden.

Bienen lüften den Honigblaseninhalt

Die Stockbienen sind nun also mit dem Sammelgut beschäftigt und haben es aufgenommen. Das Sammelgut besteht aus wasserreichen, zuckerhaltigen Rohstoffen. Um das Sammelgut über eine lange Zeit haltbar zu machen, muss es eingedickt werden. Die Bienen pumpen daher den Inhalt ihrer Honigblase heraus, setzen ihn an der Unterseite ihres Rüssels in Tropfen der warmen, trockenen Luft im Bienenstock aus und saugen ihn dann wieder ein. Man bezeichnet diesen Vorgang in der Wissenschaft auch als “Lüften des Honigblaseninhaltes”. Dieser Vorgang wird öfter wiederholt, bis das Sammelgut die gewünschte Konsistenz und damit auch entsprechende Haltbarkeit erreicht.